10 Fragen an Robert Friedrich

Portrait von Robert Friedrich

1. Kannst Du dich erinnern, wann du zum ersten Mal erzählt hast?

Es war mal das Jahr 2006, da sah ich auf einem Mittelaltermarkt eine Erzählerin, in einem kleinem Zelt. Sie war so einladent und fragte mich, da ich gegenüber beim Axtwerfen pfeilbot, ob ich nicht miterzählen will. Schnell mir zwei arabische Märchen nochmal angelesen und prompt die erste halbe Stunde erzählt. Das war ein sehr großartiges Gefühl.

2. Wie bist du zum Goldmund-Erzähler geworden?

Nach mehreren Schnupperkursen und Recherchen im Internet, fand ich die Goldmund-Erzählakademie und sie sprach mein Bedürfnis nach Freiheit und fachlicher Kompetenz an. So schrieb ich meine Bewerbung als Schüler und wurde aufgenommen. Die Ausbildung und die Gruppe, die sich immer noch trifft und an ihren Erzählkünsten feilt, bewog mich dazu, Goldmund-Erzähler zu werden.

 

3. Wo erzählst du am liebsten?

Ich erzähle an neuen Orten, unbekannten Plätzen und bei spontanen Gelegenheiten. Gerne vor Erwachsenen, sobald das Glänzen in den Augen zu sehen ist und die eigene Spannung sich überträgt, dann bin ich zufrieden. Lachen, Lächeln und Freude im Publikum und beim Erzähler!

 

4. Wie bringt man dich aus der Fassung?

Mit einem langen, ehrlichen Gästebucheintrag. Die lese ich aber immer heimlich oder laut vor ;)

 

5. Es war einmal... deine allererste Erzählung.

Die allerserste Erzählung war eine Geschichte aus einem arabischen Märchenbuch. Es ging um einen Vater, der jeden Freitag zum Fluß ging und zu einer bestimmten Zeit ein Leib Brot und etwas Käse reinwarf. Sein Sohn versprach ihm auf dem Sterbebett, das er dies auch tut. Ohne Fragen zu stellen. Er tat dies solange, bis es nicht mehr ging. Dann ging er eines Freitags ohne Bort und Käse dahin, da er kein Geld hatte. Plötzlich stieg ein Dschin aus dem Fluss und erzählte........ach was....lasst es euch erzählen ;)

 

6. Dein Tipp für das erste Mal?

Schau in den Spiegel vorher, Lächle und denke daran: Es soll ein schöner Abend werden. Für das Publikum, für dich. Spreche dich langsam ein und freu dich über die Möglichkeit ein Stückchen der Geschichte, des Märchens, an das Publikum hinaus zu tragen. Es ist immer das erste Mal, jedes Mal.

 

7. Wo findest du deine Geschichten?

Das Leben schreibt sie. Sie spielen täglich in unseren Leben, finden sich in den Antiquariaten, in der eigenen Bücherwand. Von Kolleginnen zugeschickt oder entstehen spontan - durch die Situation.

 

8. Dein schönstes Erzählerlebnis.

Es sind so schöne Erfahrungen gewesen. Von den Anfängen in dem orientalsichen Cafe jeden Sonntag 3-4 Stunden, zu den ersten großen Märhcenstunden bis zum Mai 2012 zum Thema Liebe und andere (Un-) Wahrheiten. Was all diese Erlebnisse ausmacht ist: Das Lächeln in den Augen, die Stimme und der Funke, der überspringt. Mein letztes 05.03.2016 Erzählfest im Brothof.

 

9. Wie bereitest du dich vor?

Wenn ich eine Geschichte gefunden habe, stelle ich mir vor, wie ich sie erzähle. Was der Gedankengang ist, der erzählt werden will. Ich gehe im Zimmer auf und ab, spreche mir mehrere Versionen auf meinem Diktiergerät und bastle so lange an den ersten 90 % der Geschichte, bis ich kurz vor dem Ende bin. Dann lasse ich sie liegen und reifen. Bis das Ende zu mir kommt. Vor der Show wird die Stimme erwärmt, durchgesprocehn. Aufzeichnungen nochmal angesehen. Fertig.

 

10. Was sind deine Pläne für die nächste Zukunft?

Aktuell geht es darum, meine Geschichtensammlung aus zu misten. Neue Geschichten zu finden und weiter authentisch zu erzählen.

 

Robert Friedrich

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